Thomas Schütte wurde am 16. November 1954 in Oldenburg als zweites von fünf Kindern geboren. 1970 wurde er im Rudern zweimaliger deutscher Hochschulmeister im Vierer als Steuermann und trampte auf eigene Faust durch Europa. Die Besuche der documenta 5 in Kassel inspirierten ihn dazu, selbst mit dem Malen zu beginnen.
Von 1973 bis 1981 studierte Thomas Schütte an der Kunstakademie Düsseldorf bei Fritz Schwegler und Gerhard Richter. Nach dem Abschluss des Studiums 1981 begann er mit ersten Ausstellungen. 1992 wurde seine Figurengruppe Die Fremden auf der documenta IX in Kassel gezeigt. Es folgen Kleine Geister 1995 und 1996 die Großen Geister aus poliertem Aluminiumguss, die später auch aus Stahl und Bronze gefertigt wurden.
Seine Künstlerkarriere fand 2005 einen Höhepunkt auf der Kunstbiennale in Venedig, als er als bester Einzelkünstler der Ausstellung ausgezeichnet wurde. Seine Werke werden weltweit in Museen und Galerien ausgestellt, z. B. in der National Gallery in London, dem Museo Reina Sofía in Madrid und dem Los Angeles County Museum of Art. Thomas Schütte lebt und arbeitet in Düsseldorf.
Zitate von Thomas Schütte:
„Ein Kratzer auf Kupfer, ein Fingerabdruck im Lehm, oder verbranntes Polystyrol: Das mag ich. Genau diese Dinge durfte man in der Schule nicht machen, das Zeichen des Künstlers, der Finger, der Körper, etwas Individuelles.“
„Man kann ja Kunst gar nicht machen. Die passiert, manchmal.“
„Das ist das Privileg von Kunst, dass man etwas verbessern kann und erfinden darf.“
„Ich habe immer eine Tasse Kaffee statt einer Kaffeetasse gezeichnet. Einen Apfel habe ich erst gegessen und dann gezeichnet oder aquarelliert. Das ist mehr oder minder beendet, denn aus der Gymnastik wurde Leistungssport.“
Thomas Schütte beschäftigt sich in seinem künstlerischen Schaffen mit den Medien Malerei, Bildhauerei, Zeichnung, Fotografie. Konzeptkunst. Objekte und Installationen gehören ebenfalls zu seinem künstlerischen Repertoire. Das vielseitige Werk lässt sich kaum exakt einordnen.
Im Mittelpunkt seiner künstlerischen Tätigkeiten steht das Arbeiten mit den Händen. Er zeichnet, aquarelliert und modelliert. Er formt mit Ton und Knetmasse und verwendet Materialien wie Holz, Aluminium, Stahl und Bronze. Zu seinen künstlerischen Schwerpunkten gehören Aquarelle, Zeichnungen und architektonische Modelle wie z. B. Spartà Hut aus dem Jahr 2020, eine Skulptur, in der man wohnen kann.
Die wichtigste Werkgruppe aber bilden seine Skulpturen. Sie finden ihren Ausgang oft in kleinen Wachs- oder Tonmodellen. Später werden sie in große, bis zu sechs Meter hohe Formate übertragen und in Aluminium, Bronze oder Stahl gegossen.