Name
Nam June Paik
Geboren
1932 in Seoul, Korea
Gestorben
2006 in Miami, USA
Nationalität
USA, Südkorea
Kunstrichtung
Fluxus/Neo Dada
Medien
Installation/Videoinstallation, Performance/Happening
Nam June Paik gilt als der „Vater der Video- und Medienkunst“. Er hat sich lebenslang auf künstlerische Art und Weise mit dem Medium Fernsehen auseinandergesetzt. Aus Fernsehgeräten schuf er zahlreiche Kunstobjekte, Skulpturen und große Installationen.

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Biografie

Nam June Paik wurde 1932 in Seoul geboren. 1950, im Alter von 18 Jahren, zog er mit seiner Familie nach Japan. Er studierte dort Musik, Kunstgeschichte und Philosophie. Neben der Musik interessierte er sich besonders für künstlerische Aktionen und war fasziniert von TV-Bildern.

Nach weiteren Studiengängen, u. a. in Deutschland, beginnt Nam June Paik 1965 als einer der ersten Künstler weltweit mit Videos zu arbeiten. Nam June Paik beschäftigte sich intensiv mit der Technik und überlegte sich verschiedene Einsatzmöglichkeiten des Mediums: Als es die ersten Videorekorder und Videokameras zu kaufen gab, produzierte er Videobänder. Später baute er Videoinstallationen und erfand gemeinsam mit dem japanischen Ingenieur Shuya Abe einen elektronischen Videosynthesizer, mit dem er Fernseh- und Videobilder manipulieren und auch farblich verändern konnte.

1996 wurde Nam June Paik schwer krank und war seitdem auf den Rollstuhl angewiesen. Seine Kreativität litt aber nicht darunter, mithilfe von Assistenten konnte er weiter seine künstlerischen Ideen verwirklichen.

Für sein Werk erhielt Nam June Paik zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Viele seiner Objekte und Installationen sind in Museen zu besichtigen. So auch der Andy Warhol Robot im Kunstmuseum Wolfsburg.

Zitate von Nam June Paik:

„Das Fernsehen hat uns ein Leben lang attackiert – jetzt schlagen wir zurück!“

„Jetzt führe ich ein langweiliges Leben – I’m watching TV.“

„Man muss die Technik sehr gut kennen, um in der Lage zu sein, sie zu bezwingen.“

„Wir wollen Video-Kunst nicht nur zur großen Kunst hin entwickeln, sondern sie als die höchst entwickelte Kunstform sehen, die die Menschheit je geschaffen hat.“

Wie kam Nam June Paik zur Videokunst?

Nach Nam June Paiks eigenen Worten hat der Künstler Karl Otto Götz ihn darauf gebracht, sich mit Fernsehgeräten auseinanderzusetzen. Karl Otto Götz war ein deutscher Maler, der ebenfalls mit dem Medium Film experimentierte. Besonders inspiriert war Nam June Paik von seinem Rasterfilm „DENSITY 10:2:2:1“.

Nam June Paik war außerdem Mitglied des Fluxus-Kollektivs, einer Gruppe von Künstler*innen, die in den 60er-Jahren ganz neue Formen der Kunst erfanden. „Fluxus“ bedeutet so viel wie „Entladung, reinigen, strömen, fließen“. Eine wesentliche Idee der Bewegung war es, dass der schöpferische Prozess wichtiger sei als das fertige Kunstwerk. Ein bekannter deutscher Vertreter der Fluxus-Bewegung war Joseph Beuys, dem Nam June Paik einen seiner Roboter gewidmet hat: Radio Man.

In einem Brief aus dem Jahr 1967 an den Musiker John Cage beschreibt Nam June Paik zudem seine Faszination für „Electronic Antique Art“. Er war sehr interessiert an historischen Objekten, wie antiken Buddha-Darstellungen und Schriftrollen. So gestaltete er auch den Andy Warhol Robot, wie viele andere Skulpturen auch, aus alten Fernsehgeräten.

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