Nam June Paik hat den Andy Warhol Robot eigens für das Kunstmuseum Wolfsburg angefertigt. Die menschlich erscheinende Figur des Roboters hat er aus verschiedenen Fernsehgeräten zusammengebaut. Der Kopf und die linke Hand bestehen aus alten Tonbandrollen, die rechte Hand zeigt fünf Finger aus alten 8-mm-Filmkameras.
Wie der Titel und die einzelnen Bauteile bereits verraten, bezieht sich die Roboterfigur auf den amerikanischen Künstler Andy Warhol. Auf der rechten Schulter sitzt eine originale Brillo Box von Andy Warhol aus dem Jahr 1964. Zusammen mit den Campbell’s-Dosen, die den Kopf des Roboters schmücken, ist die Brillo Box das auffälligste „Markenzeichen“ des Künstlers.
Andy Warhol gilt als einer der bekanntesten Vertreter der Pop Art, einer Kunstrichtung, die ab 1950 in Amerika und Großbritannien entstanden ist. Die „populären“ Künstler wie Andy Warhol nutzten für ihre Kunstwerke Dinge aus dem Alltag, sie verwendeten Motive aus der Werbung und Fotografien aus den Medien.
Beim Betrachten der originalen Roboterfigur lassen sich immer mehr Zitate des Künstlers entdecken. In den Fernsehgehäusen beleben 34 flimmernde Videos die Figur des Roboters. Eine große Anzahl von Arbeiten Andy Warhols blitzen darin für kurze Momente auf. Darunter auch originale Werbeclips der Suppendosen und Waschmittelverpackungen der Marken Campbell’s und Brillo.
Nam June Paik war einer der ersten Künstler, der mit Fernseh- und Videobildern experimentierte und sie technisch so verfremdete, dass er etwas überraschend Neues aus dem Alten schuf. Nicht zuletzt deshalb war Nam June Paik so begeistert von Andy Warhol, der für seine Kunst ebenfalls Bilder aus der Werbung und der Medienwelt nutzte.
Mit dem Zusammensetzen elektrotechnischer Bauteile zu roboterhaften Gebilden begann Nam June Paik schon 1963/64. Den ersten Roboter baute er zusammen mit Shuya Abe, einem Elektroingenieur aus Japan. Dieser Roboter hieß K 456. Er wurde von Nam June Paik bei Straßenaktionen eingesetzt.
Paik sagte dazu:
„Ich stellte mir vor, er sollte auf der Straße mit Leuten zusammentreffen und ihnen eine sekundenschnelle Überraschung bereiten. Wie eine plötzliche Dusche.“
Dem Roboter K 456 folgte dann eine ganze Serie von Robotern. Nam June Paik teilte die Serie in drei Gruppen ein: