Name der Künstlerin
Katie Armstrong
Titel des Werks
Interlude
Jahr
2013
Technik
Hand Made Film
Material
handgezeichneter Animationsfilm mit Ton
Dauer
5:30 min
Standort
Sammlung Kunstmuseum Wolfsburg
Schenkung Freundeskreis Kunstmuseum Wolfsburg e. V.
Blitze zucken, Donner grollt, Regentropfen fallen. Der Bildschirm wird zum vierteiligen Splitscreen und zeigt das Drehen einer Zigarette, weißes Rauschen im Fernseher, eine Berglandschaft und eine Wohnzimmercouch. ... Katie Armstrongs Animationsfilm Interlude ist während ihres Aufenthaltes in Berlin entstanden. Sie lässt uns mit diesem Film an persönlichen Empfindungen aus dieser Zeit teilhaben.

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Werkbeschreibung

Katie Armstrongs Animationsfilm Interlude zeigt eine Abfolge von bewegten Bildern mit Ton. Zu sehen sind Handlungen und Alltagsbeobachtungen, wie z. B. eine Hand, die durch hohes Gras streicht, ein vorbeifahrender Zug oder das weiße Rauschen eines Fernsehers. Zu hören sind Tonaufnahmen von Regen, Gewitter, Sturm. Nach einer Weile setzt eine Gesangsstimme ein.

Die Bilder folgen keiner logischen Erzählung, sie wirken vielmehr assoziativ. Zusammen mit dem Ton entsteht ein düster-stimmungsvoller Eindruck, der unterschiedliche Interpretationen hervorrufen kann.

Der Film besteht aus 312 Tuschezeichnungen. Jedes einzelne Bild hat Katie Armstrong zunächst mit Grafit, dann mit Tusche gezeichnet. Alle Zeichnungen wurden von ihr gescannt und mit dem Computer weiterbearbeitet. Durch das Zusammensetzen der einzelnen Bilder entstand schließlich der Film, der in seiner vollen Länge 5:30 min beträgt.

Die einzelnen Zeichnungen werden von Katie Armstrong auch als autonome Werke verstanden und ausgestellt. Der Animationsfilm Interlude und die Zeichnungen waren nach zwei Einzelausstellungen in der Gruppenausstellung Walk the Line im Kunstmuseum Wolfsburg zu sehen. Seither sind sie Teil der ständigen Sammlung des Museums.

Was motivierte Katie Armstrong zu dieser Arbeit?

Interlude entstand während eines Arbeitsaufenthaltes als Artist in Residence der Stiftung Starke in Berlin. In dieser Zeit teilte sich die Künstlerin einen Raum mit aufstrebenden Start-ups in Axel Springers Plug & Play Accelerator. Sie verbrachte verregnete Herbsttage und grübelte über ihr Gefühl nach, allein in dieser Stadt zu sein. Sie genoss die Ruhe und die Tatsache, dass ihr iPhone keinen Empfang mehr hatte.

Selbst sagt sie über die Arbeit an Interlude, dass ihre Gedanken immer wieder über die eigene Beziehung zur Technik schweiften. Zu den vielen Gewohnheiten und Ritualen, die sie hat, wenn sie mit ihren elektronischen Gegenständen interagiert. Rückblickend versteht sie Interlude als „ein Lob auf die wundervolle Fremdartigkeit der Einsamkeit in einer Welt, die sehr globalisiert und vernetzt ist.“