Name
Gauri Gill
Geboren
1970 in Chandigarh, Indien
Nationalität
indisch
Kunstrichtung
Dokumentarfotografie, Fotografie
Medien
Fotografie
Gauri Gill hat in ihrer bisherigen Schaffensphase großartige Werkkomplexe geschaffen. In allen den Werken gilt ihr besonderes Interesse der Lebenswelt der Landbevölkerung in ihrer Heimat Indien.

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Biografie

Gauri Gill ist 1970 in Chandigarh, Indien, geboren. Sie studierte zunächst am College of Art in Neu-Delhi. Anschließend erlangte sie 1994 den Bachelor für Fotografie an der Parsons The New School for Design in New York und 2002 den Master für Fotografie an der Stanford University in Kalifornien.

Zuerst arbeitete Gauri Gill als Fotojournalistin und wurde später freie Fotografin. Von der New York Times wurde die Künstlerin als „eine der angesehensten Fotografen Indiens“ bezeichnet. 2011 wurde sie zudem mit dem Grange Prize, Kanadas wichtigstem Preis für Fotografie, ausgezeichnet. Zu ihren wichtigsten Werkkomplexen zählen die Notes from the Desert, the Americans oder das gemeinschaftliche Fields of Sight, welches sie mit dem Warli-Künstler Rajesh Vangad unternimmt. In ihrer Serie Acts of Appearance, zu der auch die Arbeiten aus der Sammlung des Kunstmuseum Wolfsburg gehören, arbeitet Gauri Gill eng mit traditionellen Maskenbauern der der Gesellschaft / Ethnie Kokna und Warli in Maharashtra zusammen.

Gauri Gill lebt und arbeitet in Neu-Delhi. Ihre Fotografien wurden international unter anderem auf der Biennale von Venedig 2019, im Museum Tinguely in Basel und auf der documenta 14 in Athen und Kassel ausgestellt. Ihre Fotografien befinden sich in Sammlungen bedeutender Institutionen, z. B. Museum of Modern Art, New York, Tate Museum London, Deutsche Bank Frankfurt − und auch in der Sammlung des Kunstmuseum Wolfsburg!

Zitate von Gauri Gill:

„Ich interessiere mich für die menschlichen Strategien, mit deren Hilfe sie unter prekären Bedingungen überleben: Ausdruck von Humor, Widerstand und unheimlicher Schönheit.“

„Ich habe das Gefühl, mein Job ist es, einfach zuzuhören, genauer und aufmerksamer. Ich achte auf Untertöne, gerade bei denjenigen, denen die Worte fehlen, oder bei denen, die nicht das Selbstvertrauen haben, sich frei zu äußern“

„Ich bin immer daran interessiert, das Reale zu erforschen, aber auch die Unmöglichkeit der Darstellung an sich.“

Mit welchen Kunstformen arbeitet Gauri Gill?

Fotografie ist das Medium, mit dem Gauri Gill seit ihrem Studium arbeitet. Eine Besonderheit ihres fotografischen Schaffens sind die Arbeiten aus dem Archiv: Seit 1999 legt die Künstlerin ein Wanderarchiv über ihre Reisen, Freundschaften und Kollaborationen an. Das Archiv umfasst inzwischen rund 40 000 Negative und persönliche Korrespondenzen, die sie Notes from the Desert nennt. In regelmäßigen Abständen veröffentlicht Gauri Gill aus diesem Archiv einzelne Fotoserien, auch um das Archiv immer wieder neu zu ordnen und daraus zu zitieren.

Ein weiterer grundlegender Ansatz ihrer Arbeit ist es, eine generationsübergreifende Zusammenarbeit von Künstler*innen der indigenen Bevölkerung zu initiieren. Für die Serie Acts of Appearance wandte sich Gauri Gill an die Söhne eines anerkannten Maskenbauers des der Gesellschaft / Ethnie Kokna im Bundesstaat Maharashtra. Zusammen mit ihren Familien und anderen Freiwilligen (insgesamt mehr als dreißig Personen) entstanden schließlich die Masken zur Serie.