Name
Cindy Sherman
Geboren
1954 in Glen Ridge, New Jersey, United States
Nationalität
US-amerikanisch
Kunstrichtung
Feministische Kunst, Appropriation Art, Konzeptkunst
Medien
Fotografie
Cindy Sherman steht seit mehr als 40 Jahren zugleich vor und hinter der Kamera. Sie gilt als die Grande Dame der Selbstinszenierungen. In ihren Fotoserien drückt sie auf den Selbstauslöser und stellt sich dabei selbst in den Mittelpunkt. Als Requisiten verwendet sie Perücken, Plastikbusen und allerlei selbst gesammelte Gegenstände.

mehr erfahren

Biografie

Cynthia „Cindy“ Morris Sherman wurde 1954 in Glen Ridge im US-Bundesstaat New Jersey geboren und wuchs in Huntington in New York als jüngstes von fünf Kindern auf. Ihr Vater, der ein leidenschaftlicher Kamerasammler war, war von Beruf Ingenieur und die Mutter Lehrerin.

1972 begann Cindy Sherman ein Studium am Art Departement der State University of New York in Buffalo. Schon während des Studiums begeisterte sie sich für die Fotografie. In dieser Zeit gründete sie gemeinsam mit Freunden die unabhängige Künstlergalerie Hallwalls in Buffalo, die es noch heute gibt. 1976 stellte sie in dieser Galerie erstmals selbst eigene Arbeiten aus. In diesem Jahr machte sie ihren College-Abschluss und zog von Buffalo nach New York City.

1977 bis 1980 entstand Cindy Shermans bekannteste Serie, die Untitled Film Stills. 1985 entdeckte Sherman einen weiteren Schwerpunkt ihrer Kunst: Der Körper in allen seinen Erscheinungen. Es entstanden die Disasters. Ab 1988 folgten die History Portraits, in denen sie sich in Vorlagen historischer Gemälde verwandelte. 1992 folgten Sex Pictures oder Mannequin Pictures.

Mit ihren Fotografien war Cindy Sherman auf der documenta und auf den Biennalen in Venedig und in New York zu sehen und wurde seitdem fast ohne Unterbrechung in vielen Teilen der Welt gezeigt. 2012 widmete das Museum of Modern Art in New York der Künstlerin eine große Retrospektive. Cindy Sherman lebt und arbeitet noch heute in New York City.

Zitate von Cindy Sherman:

„Immer wenn ich deprimiert war, ging ich in mein Schlafzimmer und verwandelte mich in meine Figuren. Mein damaliger Freund sagte mir noch: ‚Du musst das aufzeichnen! Was du da machst, ist echt außergewöhnlich.‘ Mir selbst kam das aber nie so vor.“

„Ich dachte nie daran, dass meine Arbeit politisch ist. Ich wollte nur meinem privaten Hobby nachgehen und mich verkleiden.“

„Ich ging in die Fotografie, weil ich mich schnell ausdrücken konnte. Ich wollte keine gemächliche Illusion der Realität erzeugen.“

„Ich selbst analysiere meine Arbeiten nicht. Wenn ich Interpretationen von anderen lese, entdecke ich Sachen, die mir vorher gar nicht aufgefallen sind. Jetzt interpretieren die Leute schon aus Gewohnheit meine Arbeiten. Vielleicht bin ich ja auch einfach nur sehr, sehr klug.“

Wie kam Cindy Sherman zur Fotografie?

Mit 10 Jahren bekam Cindy Sherman ihren ersten Fotoapparat. Sie nutzte ihn sofort eifrig, um ihre Fantasie auszuleben; bereits in dieser Zeit entstand ihr erstes Fotobuch „That’s Me“.

Auf der Highschool dachte Cindy Sherman das erste Mal daran, Künstlerin zu werden. Damals und später während ihres Kunststudiums entdeckte sie nach anfänglichen Malerei-Versuchen die Fotografie als ihre künstlerische Ausdrucksform.

In Hallwalls, Buffalo in dem von ihr mitinitiierten Künstlerzentrum, traf sie viele New Yorker Künstlerinnen und Künstler, die sich mit neuen konzeptuellen und performativen Ansätzen beschäftigten. Sie beeinflussten und ermutigten sie dazu, den eigenen Körper in ihrer Kunst einzusetzen. So begann sie in dieser Zeit mit Serien, die sich mit der Verwandlung des Körpers auseinandersetzten. Auch das Kino, für das sie sich begeisterte, beeinflusste sie stark in ihrem Schaffen.

Cindy Sherman geht es in ihren fotografischen Arbeiten immer um Verwandlung. In ihrer Serie Untitled Film Stills geht es ihr insbesondere darum, sich immer wieder in einen anderen Typus Frau zu verwandeln.